Eine Woche, die es in sich hatte...

Ich hab ja jetzt schon länger nicht wirklich den Blog gepflegt, aber heute setz ich mich mal ran, damit ich nix vergesse.

Die Woche begann eigentlich recht beschaulich, zwar anstrengend, da Frühwoche, aber ok - da muß man durch.
Am Dienstagabend waren wir in einem kleinen lauschigen Lokal essen. Österreichische Spezialitäten. Den Laden gibts schon lange, aber nicht mehr länger. Zum Februar gehen die Pächter in Rente. Urig eingerichtet mit viel Kitsch rund um Österreich, Franz und Sissi und überhaupt Kaiserlichen Schmarrn.
Die Lokalität ist so klein, daß grad mal 14 Personen in der Gaststube Platz finden. Also ist Vorbestellen Pflicht. Das Essen ist wirklich gut, gehobene Österreichisch/Ungarische Küche.

Durch die Enge in der Gasstube bekommt man natürlich live mit, was am Nachbartisch gesprochen wird. Vor allem, wenn der Sprecher ungefähr in Stadionlautstärke schwadroniert.
Hinter uns saßen 4 Personen. Ein älteres Ehepaar, sein Sohn und...ein Syrischer Flüchtling.
So sehen sie also aus, die Gutmenschen. Gutsituiert und wie aus dem Gespräch zu entnehmen auch "priveligiert" wie der Ehemann nach einiger Zeit selber zugibt.
Der Syrer, ein sympathischer Junger Mann, wohl frisch mit der Deutsch-und Einwanderungsprüfung für Flüchtlinge fertig (wurde nochmal im Fachwissen Politik von den beiden getestet) war etwas verloren dort. Aber vielleicht lag es auch an den Themenbereichen, welche die beiden immer wechselnd ansprachen.
Ich glaube kaum, daß sich ein junger Syrer für die deutsche Friedhofsordung und die Belegung und/oder Kauf von Doppelgräbern interessiert...oder weiteres Thema: Namensrecht bei Eheschließung und anschließender Scheidung mitsamt der Renteneinzahlung und Unterhalt.
Auch nett war das Thema über Brotkauf in Deutschland und Syrien. Ob man in Syrien auch Brot kaufen könne, oder backen das dort die Frauen, da sie ja eh zu Hause sitzen, alle selbst?
Freundlich lächelnd versuchte der junge Mann das beste aus der Situation zu machen.
Ein weiteres Highlight war die Lebensplanung des eigenen Sohnes. Der geht nämlich nach Bogota zum Auslandstudium. Und Bogota liegt ja so ungewöhnlich. Auf 3 Etagen ist die Stadt verteilt. Der Flughafen ganz oben...aha, jeder Syrer schwärmt ja schließlich von Bogota...
Ich hatte fast das dringende Bedürfnis zu googeln, was "Halte Durch" auf syrisch heißt, um es dem jungen Mann zuzumurmeln, wenn wir dann das Lokal nach unserem Essen verlassen würden.

Ansonsten war die Woche von betrieblichen Pannen gespickt. Die ominöse TG Maschine fiel aus, nach meiner Intervention kam dann auch mal ein auswärtiger Techniker und schaute sich das ganze an. Wir haben jahrelang mit einer defekten Maschine produziert. Das erste Fazit. Zum zweiten fiel dann nach der Reperatur die Kühlung der Nebeneinheit aus. Glaubte mir aber auch erst keiner. Als ich dann eigenmächtig die Produktion einstellte, kam der Abteilungsleiter und bestätigte meinen Verdacht. Die Instandsetzung holte 25 ltr. Rost und Schmodderbrühe aus der Kühlwalze....
Und zu guter letzt hat die Werkssicherheit noch angerufen, ich solle sofort den Besucherparkplatz räumen, sonst bekäme ich eine Kralle...
Obwohl ich die Zusage des mittlerweile Europaweiten Personalchefes habe ,diesen Platz benutzen zu dürfen. Diese Woche steht also noch ein weiterer Kampf an.

Die erfreulichste Sache diese Woche war dann am Sonntag fällig. Die wohl letzte große Ausfahrt mit dem Motorrad. Durch das DL Forum hatte ich ja einen Fahrer aus der Nähe gefunden, und so hatten wir uns bei dem guten Wetter verabredet, um eine Tour zu machen.
Es wurde eine 300km Allgäu Runde mit Blick auf den Bodensee von Österreich aus...
Hier ein paar Impressionen...
Erster kurzer Zwischenstopp um die Regenklamotten loszuwerden, die bei morgendlich dichtem Nebel von Nöten waren...


 Stopp dann in Österreich, in Möggers, mit Blick auf den teilweise Wolkenverhangenen Bodensee. Buntes Laub überall, eine Farbenexplosion in den Wäldern.
Blick auf die Berge, hinten links wohl das Matterhorn...bin mir aber nicht sicher. Blickweite unendlich.
 Nochmals kurzer Fotostopp...der Kollege fuhr die DL 650 seiner Frau, und trotz der 30 PS Unterschied zur meiner, ließ er sich nicht lumpen, mir zu zeigen, daß er die Strecke auswendig kennt....;-) Die Straßen teilweise nicht breiter als die Motorräder lang, von ihm liebevoll "asphaltierter Feldweg" genannt...

Grund  für die Fahrt war auch, daß er mir seine erhöhte Sitzbank zur Verfügung stellte, um zu testen, ob ich meinen Kniewinkel noch etwas besser hinbekomme. Da seine Bank um ca. 2 cm aufgepolstert ist, sitzt man noch bequemer und auch etwas entspannter.

Oben meine, unten seine Bank. Im wichtigen Bereich locker 2 cm mehr Fleisch...
Meine Ersatzbank im Keller wird auf jeden Fall bearbeitet. Ich überlege, ob ich den Absatz zur Soziusbank komplett entfernen lasse, und das ganze fast "eben" aufpolstern lasse. Aber erstmal den Schrauber fragen, was sein Polsterer so kann...

Tja, das war wohl die letzte Tour für die große Diva. Nochmals drüberwaschen, tanken und dann in Richtung Winterquartier zum Bremsleitungswechsel auf Stahlflex. Kettensatz ist auch fällig...es ist also genug zu tun für den Winter und den Schrauber. Beim Kettenwechsel  möchte ich auch dabei sein, weil ich ein Upgrade an die Kupplungsschubstange bauen will...

Das Navi hat mich übrigens auf der Heimweg ordentlich geleitet. Auch wenn ich eine andere Strecke genommen hätte, war die vorgeschlagene, und von mir peinlichst abgefahrene, in Ordnung. Noch ein bisschen Feinschliff und das Ding gefällt mir immer besser. Vor allem, weil es nun ständig funktioniert und auch auch Knopfdruck reagiert. Nur das Offline Navigieren geht ohne Stromversorgung noch nicht. Aber das ist wohl Akkusache und kann nicht so einfach gelöst werden.

In diesem Sinne...

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