Einmal Harz und zurück...

Letztes Wochenende war es soweit. Das Schrauberwochenende des DL- Forums stand an. Also habe ich mich, obwohl keine Reperatur nötig, aufgeschwungen um die Jungs und Mädels des Forums mal kennenzulernen.
Die Anfahrt war eher unspektakulär über die Autobahn, aber ich habe es mir nicht nehmen lassen einen kleinen Umweg zu fahren. Zumal dieser Umweg den Kyffhäuser beinhaltet. Und ich muß sagen: Ganz anständige Kurven da vor Ort. Somit kann ich das in meiner To-do Liste abhaken. Kyffi - gecheckt.
Erst checke ich mal in der kleinen Pension ein, um mein Gepäck (wieder die Rolle) loszuwerden.
Das Hotel Waldsegler in Bad Sachsa kann ich nur empfehlen. Ein wohl Familiengeführtes kleines Garni Hotel in ruhiger, schöner Lage. Gepflegt von aussen und innen, mit Charme und sowas von freundlichen Betreibern. Klasse.
Das Zimmer klein, aber fein. Ausreichend für eine Person die nur schlafen will. Frühstück ebenso. Nicht überladen, aber alles da was man zum frühstücken braucht. Extrawünsche dürfen geäußert werden.

Nach dem Einchecken fuhr ich dann zur Schrauberlocation nach Tettenborn. Dank hervorragender Ausschilderung war es auch trotz Baustelle im Ort gut zu finden.



Nach kurzer Vorstellungsrunde wurden dann auch schon die "Härtefälle" für das Schrauberevent am Samstag vorbereitet. Verkleidung runter, Sturzbügel weg, Auspuff ab und den Krümmer entfernen. Und da schon das erste Maleuhr...


Mit dem Druckluftschrauber wollte man eine festgegammelte Schraube am Krümmer zu Leibe rücken. Dem Schrauber heftigst Widerstand leistend hatte diese Schraube dann die Idee abzureissen...klasse.
Aber an keiner Stelle der Welt hätte das besser passieren können als hier. Sofort wurde mit vereinten Kräften und geballter Technik die Schraube ausgebohrt, ein neues Gewinde geschnitten und die Aktion als gemeistert angesehen.


So gab es nur noch ein geselliges Beisammensein, und immer wieder kamen neue Motorräder an und weitere Leute konnten kennengelernt werden. Immer begrüßt von Haus und Hofwolf Ragnar.


Der Abend neigte sich dann langsam dem Ende entgegen. Über 500km Anfahrt merkte ich dann schon in den Knochen. Noch ein weiterer Biker war im Waldsegler untergekommen und so fuhren wir gegen 22 Uhr zur Unterkunft.
Nach einer ruhigen Nacht und einem, wie gesagt, tollem Frühstück, fuhren wir dann wieder nach Tettenborn. Im hellen ist die 6,5 km Strecke viel angenehmer zu fahren als Nachts...

Dann gings los: Synchron wurde an 6 Maschinen gleichzeitig geschraubt. Wer konnte und Ahnung hatte half dem anderen, viele sahen aber auch nur zu...so wie ich. Ich weiß jetzt, daß nur die Filterreinigung oder - tausch mind. 1 Stunde Arbeit ist. Das Motorrad muß fast vollständig vorne gestrippt werden um den Tank zu entfernen um an den Luftfilter zu kommen. Mit Schrauben, Clips und viel Geduld und Fingerspitzengefühl...na toll...



Sogar der älteste Teilnehmer, unser Heinz aus der Schweiz, war mit Schrauben beschäftigt. Er bekam einen neuen Kupplungskorb den er überarbeitet mitgebracht hatte.


Es wurden Reifen gewechselt, Kettensätze getauscht, Ventile eingestellt, Drosselklappen synchronisiert - das volle Programm. Und immer mittendrin: Der Chef des Hauses und Admin des Forums. Er und seine Kinder, das geballte Suzuki DL Wissen auf einem Haufen. Ich glaube, die haben Ihre Motorräder schon mind. ein Dutzend mal auseinandergeschraubt und wieder zusammengesetzt. Die haben Drehmomente im Kopf, wissen die Abstände der Ventilespiele und wissen welcher Schlauch wann und ob überhaupt weg muss.



Aber auch die anderen Teilnehmer haben ihre Maschinen gut im Griff. Bis auf ganz neue Exemplare, welche mit viel Elektronik in den Zulassungshimmel gehoben wurden, waren ausgenommen. Davon hält der Chef nämlich nix...*lol*

Pünktlich um 15 Uhr am Samstag waren alle Maschinen wieder fahrbereit, keine Schraube übrig und alles funktionierte zur Probefahrt. Knapp 30 Maschinen fuhren dann zur nächsten Tankstelle um für die 150km Runde durch den Harz aufzutanken. Sonst kam niemand mehr an die Tanke ran...


Die Fahrt ging über kleine Straßen zum Josephskreuz, einem markanten Aussichtspunkt in Auerberg. Durch diverse Baustellen und Streckensperrungen gabs viele Kurvenstrecken, die wir ausgiebigst nutzen. Es teilten sich 2 Gruppen ein. Die flotte Crew mit dem Chef als Guide, und die "normale" Crew mit seiner Frau an der Spitze. Ich bin bei der 2. Gruppe gewesen, und Hallo!...langsam waren wir auch nicht unterwegs.


Nach Rückkehr zur Schrauberlocation wurde dann der Grill für den Abend vorbereitet. Da in der Familie der Gastgeber auch Veggis vorkommen, war mein Auskommen geregelt. Lecker Bratlinge und veget. Würstchen...bestens.
Diesmal blieb ich bis 23 Uhr, und in Anbetracht der 500 Heimwegkilometer bin ich dann doch aufgebrochen. Nach einer kurzen Verabschiedung gings dann wieder ins Hotel und ins Bett.

Sonntag, nach dem Frühstück und dem erledigen der Übernachtungsformalitäten packte ich dann mein Moped und brach auf. Der Himmel hielt sich wacker bis zum 2. Tankstopp in Crailsheim. Dann öffnete er die Schleusen und meine Regenjacke die ich schon trug, konnte zeigen, was sie kann. Sie kann....besser als meine Lederhose. Aber das war mir klar. Bis Heidenheim regnete es ordentlich, aber danach wars wieder trocken und ich wurde es auch wieder.

Als ich dann zu Hause angekommen war, hatte ich gute 1200 km auf den Tacho gefahren...Respektabel für ein Wochenende finde ich.

Jetzt ist erstmal keine weitere Tour mehr geplant, aber wer weiß....vielleicht gibts doch noch Möglichkeiten. Dazu später mehr...

In diesem Sinne...

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